Pflege- und Hygieneartikel für die Kinderintensivstation im Krankenhaus in Gomel

Bei unserer Reise nach Weißrussland im Herbst 2013 trafen wir uns auch mit Fr. Tatjana Klimowitsch vom Verein „Help to Gomel“, um von ihr geplante Projekte zu besprechen und zu überlegen wie wir sie dabei unterstützen können. Mit Tatjana haben wir bei der Durchführung von mehreren Hilfstransporten in den vergangenen Jahren zusammen gearbeitet. Ihr Verein leistet aber auch im sozialen Bereich (Krankenhäuser, Kinderheime etc.) wertvolle Arbeit.

Sie berichtete uns dann von den Schwierigkeiten, die im Krankenhaus in Gomel bei der Beschaffung von Pflege- und Hygieneartikeln bestehen. Viele Dinge, die bei uns in Deutschland selbstverständlich sind, können dort aus finanziellen Gründen nicht beschafft werden.

So benötigt die Kinderintensivstation täglich ca.100 Pampers in verschiedenen Größen.

 

Pampers  Tagesverbrauch  Kosten für eine Packung 

Größe                               (1€ = 13.550 Bel.Rub., Stand: 03.10.2014)

 

№ 0           28 St               98950 Bel. Rubel pro Packung = ca. 7,30€

№ 1 -         28 St               68000 Bel.Rubel pro Packung = ca. 5,00€

№ 2 -         25 St               218500 Bel.Rubel pro Packung = ca. 16,10€

№ 3 -         10 St               218500 Bel.Rubel pro Packung = ca. 16,10€

№ 4 -         10 St               115000 Bel.Rubel pro Packung = ca. 8,50€

 

Daneben sind, wie auch hier in Deutschland, Pflegeartikel wie z.B. Babyöl, Puder, Seife, Wundcreme, Shampoo und vieles andere mehr nötig.

 

An Kosten entstehen so pro Tag

-      für Pampers ca. 30,-- € und

-      für andere Pflegeartikel ca. 20,--€.

Monatlich entstehen also Kosten in Höhe von ca.1.500,-- €, die das Krankenhaus nicht zur Verfügung hat. Tatjana unterstützt deshalb die Kinderintensivstation soweit es ihr möglich ist und hat uns angefragt, ob wir ihr bei dieser Unterstützung helfen können. Diesem Wunsch wollten wir gerne nachkommen.

 

Mitte Oktober 2014 begannen wir mit der Suche nach Unterstützern für das Projekt. Nachdem wir bis Anfang des Jahres 2015 genügend Sponsoren gefunden hatten, überwiesen wir einen Betrag i.H.v. 6.000,-- € im März des Jahres nach Weißrussland. Relativ schnell erhielten wir die Nachricht, dass das Geld auf dem Konto des Vereins in Gomel angekommen war. Doch schreibt das belarussische Gesetzt vor, dass zur Verwendung des Geldes eine Genehmigung des "Departements für humanitäre Hilfe beim Präsidenten der Republik Belarus" nötig ist. Das Genehmigungsverfahren zog sich fast 10 Wochen hin. Tatjana Klimowitsch konnte so erst am 26.06.2015 die 6.000,-- € zu einem Kurs von 16.950,-- BR/€ umtauschen und im Juli und August, nachdem sie mit Kindern zu einem Erholungsaufenthalt im Ausland war, Pampers kaufen.

Folgende Einrichtungen wurden mit Pampers beliefert:

- das Kreiskrankenhaus in Gomel

- die Kinderklinik in Gomel und

- das Behindertenwohnheim in Retschitza.

Anfang Oktober erhielten wir dann per Mail Abrechnungsunterlagen, Bilder und Dankesschreiben aus Belarus. Den Dank haben wir an die Sponsoren weitergegeben. Beispielhaft hier der Text des Dankesschreibens aus dem Behindertenwohnheim in Retschitza:

 

" Liebe deutsche Freunde,

das Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung in Retschitza bedankt sich herzlichst bei Ihnen für die Bereitstellung von Windeln für unsere behinderten Kinder. Wir hoffen auch weiterhin in Zukunft mit Ihnen zusammenarbeiten zu können.

Herzliche Grüße

Belegschaft vom Behindertenwohnheim in Retschitza/Weißrussland."

 

Während unserer Reise vom 06.-14. April 2017  trafen wir den Direktor des Behindertenwohnheims von Retschitza. Er erzählte uns von einer Sanierung und Aufstockung der Plätze von 60 auf 120. Es leben dort Kinder und junge Erwachsene bis zum Alter von 31 Jahren. Zwar wurde das Heim baulich in einen guten Zustand versetzt, wie uns vorgelegte Bilder zeigten. Doch den Alltag und die alltäglichen Aufwendungen bringen viele Probleme mit sich. Wir versprachen auch weiterhin zu versuchen Gelder für eine Unterstützung des Heims aufzubringen und so dafür mit zu sorgen, dass insbesondere Pflegeartikel beschafft werden können.

Wieder zurück in Deutschland konnten wir einen Betrag von knapp 1.900 € überweisen.